Monkey-Mind – eine wilde Herde Affen im Kopf

Veröffentlicht am 11. Dezember 2025 um 14:58

Monkey Mind – warum dein Kopf manchmal wie eine Herde schreiender Affen ist

Kennst du das Gefühl, innerlich völlig zerrissen zu sein? Ein Teil von dir will lernen, ein anderer will aufs Handy schauen. Du willst eigentlich schlafen – und plötzlich hüpfen deine Gedanken wie verrückt durch die Gegend:

„Was hat sie damit gemeint?“
„Ich muss noch antworten.“
„Hab ich das Licht ausgemacht?“
„Wieso kann ich nicht einfach ruhig sein?“

Willkommen im Monkey Mind!

Woher kommt der Begriff eigentlich?

Der Ausdruck Monkey Mind ist richtig alt. Er stammt aus dem Buddhismus, genauer gesagt aus frühen Schriften in China und Indien. Dort wird der menschliche Geist mit einem Affen verglichen, der unkontrolliert von Ast zu Ast springt:

  • von einem Gedanken zum nächsten

  • ständig auf der Suche nach dem „Nächsten“

Dieser Affe ist neugierig, laut, leicht ablenkbar und oft ängstlich. Eine perfekte Metapher für das, was im Kopf passiert, wenn wir uns eigentlich konzentrieren oder entspannen wollen – aber der Geist macht einfach sein eigenes Ding.

Warum fühlt sich der Monkey Mind so zerrissen an?

Weil unser Gehirn unglaublich gut darin ist, ständig zu kommentieren, zu bewerten und zu planen. Es versucht, uns zu schützen – vor Peinlichkeit, vor Gefahr, vor Langeweile.
Aber manchmal übertreibt es einfach:

  • Gedanken springen zwischen Vergangenheit und Zukunft

  • Emotionen werden größer, als sie sein müssten

  • Aufmerksamkeit zerreißt, statt bei einer Sache zu bleiben

Der Monkey Mind ist also kein Fehler – er ist ein übermotivierter Sicherheitsmechanismus. Er meint es gut, aber er ist schlecht im Entspannen.

Und was hat Meditation damit zu tun?

Meditation ist kein Kampf gegen den Affen. Du musst ihn nicht wegschicken oder zähmen.
Es geht eher darum, ihn wahrzunehmen, ohne sofort mitzuspringen. In der Meditation lernst du:

✔ Gedanken zu beobachten, statt ihnen blind zu folgen

Der Affe hüpft – klar.
Aber du musst nicht jedem seiner Sprünge hinterher.

✔ Den inneren Trubel nicht so ernst zu nehmen

Gedanken kommen und gehen.
Du kannst sie wie Wolken am Himmel sehen – spannend, aber nicht dein ganzer Himmel.

✔ Deinen Fokus immer wieder sanft zurückzubringen

Nicht streng. Nicht verbissen. Sondern ruhig – wie jemand, der freundlich sagt:
„Hey, komm wieder zurück. Du bist gerade abgedriftet.“

Mit der Zeit wird der Monkey Mind ruhiger. Nicht, weil du ihn unterdrückst – sondern weil er merkt, dass er nicht ständig Alarm schlagen muss

Warum der Vergleich so hilfreich ist

Ein Monkey Mind bedeutet nicht, dass du „falsch“ bist oder „keine Kontrolle hast“.
Es heißt nur, dass dein Geist lebendig ist. Chaotisch vielleicht. Kreativ oft. 
Der Affe in dir ist:

  • neugierig

  • sprunghaft

  • sensibel

  • schnell

  • manchmal überdreht

Die Meditation lädt dich ein, diesem Affen mit Freundlichkeit zu begegnen. Du setzt dich nicht gegen ihn durch – du setzt dich zu ihm und hörst zu. Und plötzlich … wird der innere Wald ein bisschen stiller.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.