Am Anfang wollte ich einfach nur essen. Dann habe ich gemerkt, wie ruhig hier alles ist und wie liebevoll alles für uns gedeckt wurde: Die Schalen, die kleinen Portionen, die eine Blume auf dem Tisch – nichts drängt, nichts schreit.
In der japanischen Essenskultur geht es nicht darum, möglichst viel zu bekommen, sondern darum, da zu sein. Jeder Bissen hat seinen Platz. Ich kaue langsamer, schmecke mehr, und plötzlich ist mein Kopf nicht mehr überall. Vielleicht ist Mindful Eating genau das ...
アオイ
Mindful Eating – Essen, ohne dass der Kopf wegrennt
Kennst du das? Du isst etwas – und plötzlich ist der Teller leer. Keine Ahnung, wie es geschmeckt hat. Nebenbei TikTok, Serien, Chats, Gedanken.
Mindful Eating heißt nicht: perfekt essen oder gesund sein um jeden Preis.
Es heißt: mitbekommen, dass du isst. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
Was bringt das überhaupt?
-
Du merkst früher, wann du satt bist
-
Essen fühlt sich befriedigender an
-
Weniger Stress im Kopf
-
Mehr Kontakt mit deinem Körper
Und nein: Du musst dafür kein Mönch sein.
Vier einfache Tipps für achtsames Essen
1. Mach Essen zu einem Moment
Nimm dir bewusst Zeit.
Wenn es geht, iss nicht „irgendwo nebenbei“.
-
vielleicht ein Teller statt Verpackung
-
schönes Geschirr, wenn du magst
-
Handy liegt in einem anderen Raum
Nicht als Zwang.
Sondern als Signal: Jetzt ist Essen dran.
2. Schau dein Essen an
Bevor du isst, schau kurz hin.
-
Woher kommt das?
-
Wie ist es gewachsen?
-
Wer hat daran gearbeitet?
Du musst nichts denken oder fühlen.
Oft entsteht ganz von selbst Dankbarkeit – oder zumindest Verbindung.
3. Iss mit allen Sinnen
Essen ist mehr als „satt werden“.
Achte auf:
-
Duft
-
Textur
-
Würze
-
Säure
-
Süße
-
Umami
-
Bitterkeit
Das kann schon beim Kochen anfangen.
Iss langsam.
Kaue bewusst.
Nicht perfekt – nur etwas aufmerksamer.
4. Hör bei 80 % auf
Iss nicht bis „nichts geht mehr“, sondern bis du zu etwa 80 % satt bist.
-
egal, was noch auf dem Teller liegt
-
Reste kommen in den Kühlschrank
Nach ca. 15 Minuten merkt dein Körper oft: Das war genau richtig.
Nichts fehlt. Kein Kampf. Kein schlechtes Gewissen.
Wichtig zum Schluss
Mindful Eating ist keine Regel, sondern ein Angebot. Manchmal klappt es. Manchmal nicht.
Beides ist okay.
Es geht nicht darum, alles „richtig“ zu machen – sondern immer wieder kurz da zu sein.
Vielleicht genau jetzt. Beim nächsten Bissen.
Kommentar hinzufügen
Kommentare